Aufnahmetechnik

Im Studio können über zwei Bediengeräte bis zu zehn Kameras und bis zu acht Achsen (Linearachsen, Drehantriebe), sowie zwei Dimmer für Sonnenauf- oder Untergangsimulation gleichzeitig oder unabhängig voneinander gesteuert werden.

Zur Beleuchtung werden für das Pflanzenwachstum im Studio Leuchtstoffröhren, und als Filmlicht Halogenstrahler von Dedo Weigert und Arri sowie LED-Leuchten eingesetzt.

Aufnahmen unter hoher Luftfeuchtigkeit werden in einem Klimaschrank gemacht, in dem eine relative Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 % erreicht und eingehalten werden kann. Hier werden z. B. Pilze, wachsende Moose, Flechten oder kondensierende Luftfeuchtigkeit zu Wassertropfen aufgenommen. Maximale Set- Bildfeldgröße ca. 30x30 cm. Kamerafahrten vor- bzw. rückwärts oder Umfahren des Motivs sind eventuell möglich.

Für Eis-Zeitraffer steht ein Mini- Tiefkühlstudio mit kontrollierter Luftfeuchte und einer Minustemperatur von bis zu -60 °C inkl. Beleuchtung und allem nötigen Zubehör zur Verfügung. Hier werden wachsende Eiskristalle, Raureif, Eiszapfenbildung, gefrierendes Wasser etc. aufgenommen. Maximale Set- Bildfeldgröße ca. 30x30 cm. Kamerafahrten vor- bzw. rückwärts oder Umfahren des Motivs sind nur bedingt möglich.

Unterwasseraufnahmen werden im Studio in einem speziell für Filmaufnahmen angefertigten 600 l Aquarium und weiteren kleinen Aquarien gemacht. Kamerafahrten vor- rück- bzw. auf- oder abwärts sind möglich.

Für Außen­aufnahmen steht eine 80 cm Zeitraffer-Linearachse, eine 130 cm Echtzeit- Linearachse, ein Multi­funktionsdrehteller sowie Stromversorgung und Beleuchtung für Nachtaufnahmen zur Verfügung.

Gut zu wissen

Zeitraffer oder Zeitlupe werden überwiegend dann eingesetzt, wenn ein Ereignis aufgrund seiner langsamen oder schnellen Natur vom menschlichen Auge nicht oder nur schwer wahrzunehmen ist.

Beide Techniken können sowohl für wissenschaftliche Beobachtungen, als auch für stimmungsvolle asthetische Aufnahmen eingesetzt werden. Für letztere lassen sich in Kombination mit Kamerafahrt, Schwenk oder Drehfahrt außergewöhnlich schöne Effekte erzielen.

Einiges zur Biologie

Die Qualität einer Zeitrafferaufnahme hängt nicht nur von der eingesetzten Technik, sondern im Wesentlichen von den Akteuren, die bei Naturaufnahmen vor die Kamera kommen ab, und das sind überwiegend Pflanzen.

Angefangen damit, dass Pflanzen sich oftmals weigern, das zu tun, was wir von ihnen erwarten, kommt noch hinzu, dass einschleppte Möchtegernstatisten (Raupen, Schnecken etc.) sich genau, aber haargenau die Knospe, Blüte oder den Keimling als Mahlzeit aussuchen, die gerade in der Hauptszene vor der Kamera posieren und dann war so manche Woche Arbeit praktisch für die Katz (sprich Raupe).

Für Pflanzenaufnahmen steht gewöhnlich nur eine Vegetationsperiode zur Verfügung. Gelingt es nicht die Aufnahme während dieser Zeitspanne zu machen, für gewöhnlich handelt es sich um einen Monat, dann darf man es im kommenden Jahr noch mal versuchen; Vorausgesetzt, dass der Film zwischenzeitlich nicht schon fertig gestellt und gesendet wurde.